Ray Wilson sang zwei Jahre lang bei Genesis und das Album „Calling all stations“ ein. Den Sound of Genesis hat er verinnerlicht. Jetzt tourt er mit Band durch die Lande und verzückt die Fans mit Best-of-Genesis und den Songs seines neuen Soloalbums – so fand auch im Mannheimer Capitol ein Gig am 18.11.2021 statt.
RAY WILSON, der Ex-Sänger von GENESIS, präsentierte die größten Hits der Bandgeschichte und seiner Solokarriere. Facettenreiche Songstrukturen aus der progressiven Rock-Ära der Band sowie die PopHits der 1970er bis 1990er Jahre verschmolzen zu den unterschiedlichsten Arrangements – eine neue Dimension von GENESIS, ohne dass die Songs ihren Originalcharakter verlieren. Garant dafür ist die einmalige Stimme von RAY WILSON, welcher allein mit dem letzten GENESIS-Album „CALLING ALL STATIONS“ das viert bestverkaufte der Bandgeschichte eingesungen hat.
Wer RAY WILSON kennt, wußte, was ihn erwartete: Eine melancholisch durchsetzte Mischung aus melodischem Rock, Singer/Songwriter, leicht poppigen Elementen und Balladen, gekrönt von der einzigartig einschmeichelnden Stimme des Schotten.
Ray Wilson betrat mit Violinistin Alicja Chrząszcz die Bühne. Die Band vervollständigte sein Bruder Steve an der E-Gitarre sowie hinter dem mit Plexiglas abgeschirmten Schlagzeuger Mario Koszel. Keyboarder und Pianist Kool Lyczek sowie Bassist, Saxophonist, Flötist und Klarinettist Marcin Kajper. Auftakt war No Son Of Mine. Da der gestrige Abend im Rahmen der Genesis Classics stand, kamen elf Tracks von dieser Ausnahmeband oder den dazugehörigen Protagonisten wie Phil Collins oder Peter Gabriel. Ray, der auf der letzten Genesis Platte Calling All Stations am Mikro stand, versteht es, den Klassikern einen eigenen Stempel aufzudrücken, ohne die ursprüngliche Struktur zu verändern.
Mit That’s All ging es weiter und die ersten, im Takt der Musik bewegenden Zuschauer waren festzustellen. Ray Wilson hat bis dahin noch kein Wort an die Menge gerichtet, sang oftmals mit geschlossenen Augen, während er auf der akustischen Gitarre den Rhythmusgitarrenpart spielte. Sein Bruder Steve, merklich begabter an der Sechssaitigen, übernahm die Leadgitarre und steuert so die nötigen elektrischen Klänge bei. Es folgten zwei Tracks vom eigenen Album Chasing Rainbows, bei dem dann Marcin Kajper zum ersten Mal sein Können am Saxophon unter Beweis stellte. Mit viel Gefühl und Hingabe präsentierte er seine Songs. Bevor mit Carpet Crawlers ein weiterer großer Genesis Klassiker mit einem an den Tasten hervorragend aufgelegtem Kool Lyczek ertönte, erzählte Ray Wilson noch, dass er die große Ehre hatte, diesen Song mit Steve Hackett auf seiner Genesis Revisited Tour singen zu dürfen. Genau diese Songs sorgten für den überragenden Erfolg von Genesis in den frühen 70ern und sind bis heute unvergessen. Es folgte mit Lemon Yellow Sun ein Stiltskin Track, bevor mit Almost Famous der einzige Song der neuen Ray Wilson Platte The Weight Of Man gespielt wurde. Nach Symptomatic kam noch Follow You Follow Me vor der Pause.
Der zweite Teil begann dann mit dem Titeltrack des Albums an, bei dem Ray 1997 den Gesangspart übernahm. Calling All Stations erwärmte die Zuschauer. Darauf folgte die melancholische Ballade Makes Me Think Of Home.
Die folgenden drei Lieder stammten wieder aus der Feder von Genesis und sind etwas schneller.
Ob man das nun gespielte In Air Tonight von Phil Collins ihm auch zuordnet, ja es ist von ihm als Solokünstler, oder doch im Genesis Kontext sieht, ist relativ egal, denn es passte ins Gesamtkonzept. Ray animierte das Publikum, mitzusingen und das ließen sich die begeisterten Zuschauer nicht zweimal sagen. Alone vom The Next Best Thing Album durfte nicht fehlen und hier zeigte Marcin Kajper einmal mehr, dass er seine Instrumente beherrscht. Es kam die Querflöte zum Einsatz und wer darauf achtete, der sah eine typische Ian Anderson Pose auf der Bühne. Das sollte seine Hochachtung vor Jethro Tull ausdrücken. Das Finale stimmte er mit Peter Gabriels Solisbury Hill ein und beendete nach gut zwei Stunden den regulären Part. Allerdings ließen sich die Musiker nicht lange bitten und erscheinen zur Zugabe. Zunächst spielten sie Inside, das noch mal alle mobilisierte. Abschließend performte Ray Wilson knocking on heaven’s door. Die Band verabschiedete sich am Bühnenrand. Das Publikum war begeistert und brachte dies mit tosendem Applaus zum Ausdruck. Ein gelungener Abend, fantastische Band in einer wunderbaren Location.
Setlist
No son of mine//that’s all//take it slow//Lemon yellow sun//in your eyes//the carpet Crawlers//change//not about us//almost famous//Symptomatic//follow you follow me//
Pause
Calling all stations//makes me think of home//i like you//home by the sea//Land of confusion//in the air tonight// alone// you could have been someone//another cup of coffee//wait for better days//Solsbury Hill
Zugabe
Inside//knocking on heaven‘s door